ReferentenInnen

Inklusion von Menschen mit Demenz – Vision oder Illusion? Die gesellschaftliche Herausforderung der Demenz aus sozialethischer Perspektive
Das Wort Inklusion ist in aller Munde. Entscheidende Anstöße gehen von der UN-Behindertenrechtskonvention aus. Doch wie kann Inklusion von Menschen, die von Demenz betroffen sind, gelingen? Auf der einen Seite gibt es Projekte für demenzgerechte Gemeinden, auf der anderen Seite Projekte wie das Demenzdorf Hogewey in den Niederlanden, die für die betroffenen Menschen eine Sonderwelt schaffen. Ist Inklusion am Ende doch nur eine Illusion? In Anbetracht der domgraphischen Entwicklung muß das Thema als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen werden, die neben gesundheitspolitische und sozialpolitischen Strategien auch einer ethischen Reflexion bedarf.
Zur Person:

Segregation und Integration: kein Widerspruch
Segregation erwächst in der Regel aus Situationen, in denen im Rahmen des vorhandenen Kontextes und der Mittel Integration bzw. Inklusion nicht zu leisten ist. Jede Gemeinschaft hat Toleranzgrenzen und ein Recht darauf, dass diese Grenzen auch toleriert werden. Menschen mit leichter Demenz können in der Regel gut integriert werden und Mitbewohner durch geeignete psychoedukative Maßnahmen zu mehr Toleranz bewegt werden. Menschen mit Demenz und schweren Verhaltensauffälligkeiten profitieren von einer inklusiven Umgebung nicht, da die Heterogenität der dort gegebenen Vielfalt pflegerischer Aufträge ein gezieltes Aufspüren von und Eingehen auf unerfüllte Bedürfnisse eher verhindert. Segregation macht unter diesen Umständen Inklusion eher erst möglich: Angehörige und andere wichtige Personen können in einer segregativen Umgebung sehr viel eher einen entspannten und regelmäßigen Kontakt aufbauen als das in einer inklusive Umgebung möglich ist. - Es sollte verhindert werden, Inklusion bzw. genauer: Integration ideologisch falsch zu verstehen und die angeblich integrativen Bereiche - in denen de facto für Integration kaum etwas getan wird - zu euphemisieren.
Zur Person:

Gemeinsam leben & spezifisch begleiten – die Quadratur des Kreises im Lebensweltkonzept
Jeder ältere Mensch soll eine Lebenswelt vorfinden, die ihm ein hohes Maß an Vertrautheit und gewohnten Lebensvollzügen ermöglicht. Dieses Anliegen wird unter dem Konzept‚ Lebensweltgestaltung’ zusammengefasst und stellt eine Möglichkeit der Integration von Inklusion und Differenzierung dar. Auf ganz praktische Weise erfahren Sie, wie die Quadratur des Kreises gelingt und Sie eine Tagesgestaltung entwickeln und umsetzen, die einerseits den Bedürfnissen und Anforderungen der älteren Menschen entspricht, andererseits aber auch praktikabel ist.
Zur Person:

Zusammenleben in Balance –wie kann es zuhause gelingen?
Angehörige von Menschen mit Demenz sind hoch gefordert und oft an ihren Grenzen. Um die anfallenden Betreuungsaufgaben zu Hause erfüllen zu können, bedarf es eines achtsamen und sorgsamen Umgangs mit sich selbst. Was gilt es alles zu beachten?
Zur Person:
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Vorträge zum Nachhören
Prof. Dr. Ulrich Körtner
Inklusion von Menschen mit Demenz – Vision oder Illusion? Die gesellschaftliche Herausforderung der Demenz aus sozialethischer Perspektive
Dipl.-Theol., BPhil. Christian Müller-Hergl
Segregation und Integration: kein Widerspruch
Karla Kämmer, Dipl.-Sozialwissenschaftlerin
Gemeinsam leben & spezifisch begleiten – die Quadratur des Kreises im Lebensweltkonzept